Smart-Beta Indexfonds/ETF als Alternative zu herkömmlichen Indexfonds

Bild Dominanz AktienAuf dieser Seite widmen wir uns der Problematik herkömmlicher Indexfonds. Gleichzeitig geben wir Hinweise für Anleger, die trotz eindrücklicher Zahlen aktiver Fonds passive Geldanlagen besparen möchten.

Die folgenden Hinweise wird der Leser anderswo kaum erhalten (oft nicht einmal bei Honorarberatern). Diese haben nämlich häufig mit Vorurteilen aus der Bevölkerung zu kämpfen, warum denn eine Beratung Geld kosten soll. Daher richtet sich das Augenmerk der Honorarberater oft nur auf das Verringern von Kosten.

Aus diesem Grund läuft bei Investmentfonds die Beratung von Anfang an oft nur auf normale Indexfonds hinaus. Das Verringern der Kosten (aus Angst der Interessent könne das Honorar nicht bezahlen wollen) entspricht jedoch nicht dem Willen des Gesetzgebers. Denn der Gesetzgeber sieht einzig und allein die Honorarberatung als neutrale Anlaufstelle. Und schließlich zahlen Interessenten für jede Beratung gutes Geld - auch dann, wenn die Ratschläge des Honorarberaters nicht umgesetzt werden.

Folglich sollte der Interessent für sein Geld auch eine neutrale Aufklärung über die Vor- und Nachteile von aktiven und passiven Fonds erwarten können.

 

Problematik herkömmlicher Indexfonds

Wie aus der Tabelle zu sehen, durchlaufen gängige Indizes über Krisenzeiten hinweg lange Talphasen. Diese führen dann bei regelmäßigen Auszahlungen zu vorzeitigen Abbrüchen.

 Index Talphase Dauer ca.
MSCI World TR 2000-2013 13 Jahre
Euro Stoxx 50 TR 2000-2014 14 Jahre
S&P 500 TR 2000-2013 13 Jahre
Dax TR 2000-2013 13 Jahre

Man sieht auch, dass die Talphasen bei diesen Indizes im gleichen Zeitraum auftauchen, weshalb auch eine Aufteilung auf z.B. Europa, USA oder nur Deutschland keine Besserung bringt. Folglich müssen die Ursachen für lange Talphasen weniger auf regionaler Ebene, sondern an anderer Stelle gesucht werden. Als Ursachen sind eine mögliche Dominanz weniger Aktien sowie die Dominanz von Währungen zu nennen.

 

Ursachen für lange Talphasen

1) Wenige Aktien dominieren den Index. Dadurch hängt sehr viel von der Bewegung weniger Firmen ab und diese können eben einen Index dann stark nach oben, aber auch ebenso nach unten ziehen. Was viele Anleger nicht wissen: Aufgrund der möglichen Dominanz einzelner Aktien dürfen Indexfonds höhere Risiken eingehen als aktive Fonds (§ 209 KAGB).

Während ein aktiv gemanagter Fonds im Regelfall max. 5% in eine Aktie investieren darf, dürfen Indexfonds max. 20% investieren. Ein gutes Beispiel ist der Schweizer Index "SMI". Die drei größten Aktien "Novartis", "Nestlé" und "Roche" machen mit ca. 60% den Löwenanteil im Index aus (Stand 2015). Beim DAX hatte im Jahr 2000 die Telekomaktie den größten Anteil.

2) Beim "MSCI World Index" kommt noch ein erhöhtes Währungsrisiko des US-Dollars durch die Dominanz der USA hinzu. Die USA sind im Regelfall zwischen 40-60% im "MSCI World" vertreten.

3) Passive Aktien-Indexfonds sind meist voll in (überteuerten) Aktien investiert.

 

Mögliche Alternativen in der Praxis

Um die langen Talphasen zu vermindern, müsste der Anleger z.B. auf den "ARERO - der Weltfonds" oder einen "MSCI World Equal Weighted" zurückgreifen. Jeder dieser beiden hat jedoch seinen eigenen, entscheidenden Nachteil:

Beim "ARERO - der Weltfonds" sind zwar die Regionen ausgewogen gestaltet, dafür die dominieren wenige Aktien die Aktienindizes. Beim "MSCI World Equal Weighted" sind die zwar Aktien gleichgewichtet, dafür besteht immer noch eine Dominanz der USA.

Besser wäre hier der "MSCI AC World Index Equal Weighted", da dieser auch die Schwellenländer beinhaltet (AC steht für "All Countries").

 

Möglicher, theoretischer Lösungsansatz

Ein entscheidender Punkt ist die Gleichgewichtung. So könnte sich ein Indexfonds bzw. Indexdachfonds z.B. zu 60% an gleichgewichteten Aktien in gleichgewichteten Regionen sowie zu 25% an Renten und 15% Rohstoffen bedienen. Dieses Konzept erinnert an den "ARERO - der Weltfonds". Mit dem wesentlichen Unterschied der Gleichgewichtung der Aktien.

Durch die Gleichgewichtung ("Equal Weighted") würde eine Dominanz weniger Aktien oder einer Region wie die USA verhindert. Der Anteil an Renten würde ein wenig die Kursrückgänge senken. Der Anteil an Rohstoffen würde zumindest über Krisenzeiten hinweg für ansehnliche Gewinne sorgen. Dadurch würde die durch die Aktien verursachten Talphase gemindert.

Natürlich verursacht ein solcher Indexdachfonds etwas höhere Kosten. Es sollte jedoch dem Anleger wert sein, unnötig lange Talphasen durch die herkömmliche Gewichtung zu vermeiden.

 

Fazit: Wer passive Fonds besparen, jedoch keine langen Talphasen durchlaufen möchte, sollte auf Standard-Indexfonds verzichten und stattdessen einen alternativen Indexfonds suchen, der den "MSCI AC World Index Equal Weighted" abbildet.